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Der Hausmeister in der Nebenkostenabrechnung: Unklare Aufgaben, überhöhte Kosten? So wehren Sie sich!

Klar, hier ist dein Ratgeber-Artikel zum Thema Hausmeisterkosten in der Nebenkostenabrechnung: Na, klingelt's? Wieder die Nebenkostenabrechnung im Briefkasten? Und wieder fragst du dich, was der Post...

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Der Hausmeister in der Nebenkostenabrechnung: Unklare Aufgaben, überhöhte Kosten? So wehren Sie sich!

Klar, hier ist dein Ratgeber-Artikel zum Thema Hausmeisterkosten in der Nebenkostenabrechnung:

Na, klingelt's? Wieder die Nebenkostenabrechnung im Briefkasten? Und wieder fragst du dich, was der Posten "Hausmeister" eigentlich genau bedeutet und ob die Kosten dafür wirklich gerechtfertigt sind? Keine Sorge, damit bist du nicht allein! Viele Mieter haben Fragezeichen im Gesicht, wenn es um die Hausmeisterkosten geht. In diesem Artikel zeige ich dir, worauf du achten musst, um unklare Aufgaben und überhöhte Kosten zu erkennen und dich dagegen zu wehren.

Was darf der Hausmeister eigentlich?

Bevor wir uns mit den Kosten beschäftigen, klären wir erst einmal, was ein Hausmeister überhaupt tun darf. Denn nur für Tätigkeiten, die tatsächlich im Rahmen seiner Aufgaben liegen, dürfen Kosten auf dich umgelegt werden.

Typische Aufgaben eines Hausmeisters sind:

  • Reinigung des Treppenhauses, der Gemeinschaftsräume und des Hofes: Hierzu gehört auch das Schneeräumen im Winter.
  • Gartenpflege: Rasen mähen, Hecken schneiden, Blumen gießen.
  • Kleinere Reparaturen: Glühbirnen wechseln, tropfende Wasserhähne reparieren, lockere Türklinken festziehen.
  • Überwachung der Haustechnik: Heizung, Lüftung, Sanitäranlagen.
  • Entgegennahme von Lieferungen und Benachrichtigungen: Wenn du mal nicht zu Hause bist.
  • Mülltonnen rausstellen: Ein leidiges, aber notwendiges Übel.
Aber Achtung! Der Hausmeister darf keine Aufgaben übernehmen, die eigentlich Vermietersache sind. Dazu gehören beispielsweise:

  • Größere Reparaturen: Austausch einer kompletten Heizungsanlage oder Reparatur des Daches.
  • Verwaltungsaufgaben: Mietersuche, Wohnungsabnahmen.
  • Umbauten oder Renovierungen.
Es ist wichtig, dass du dir den Arbeitsvertrag oder die Aufgabenbeschreibung des Hausmeisters anschaust (Anspruch darauf hast du!). Nur so kannst du beurteilen, ob die abgerechneten Tätigkeiten wirklich in seinen Zuständigkeitsbereich fallen. Im Zweifelsfall frage beim Vermieter nach einer detaillierten Aufschlüsselung der geleisteten Stunden und Tätigkeiten.

Die Kosten im Blick: Ist das alles gerechtfertigt?

Die Hausmeisterkosten sind ein beliebter Streitpunkt in der Nebenkostenabrechnung. Oftmals sind sie nämlich intransparent oder überhöht. Hier sind ein paar Tipps, wie du die Kosten überprüfen kannst:

  1. 1.Vergleichbarkeit: Hole dir Vergleichsangebote ein! Frage bei anderen Mietern in ähnlichen Häusern oder bei Hausverwaltungen nach, welche Hausmeisterkosten dort üblich sind. So bekommst du ein Gefühl dafür, ob die Kosten in deiner Abrechnung im Rahmen liegen.
  2. 2.Wirtschaftlichkeitsgebot: Dein Vermieter ist verpflichtet, wirtschaftlich zu handeln. Das bedeutet, dass er den Hausmeister nicht für unnötige oder überteuerte Leistungen bezahlen darf. Wenn du den Eindruck hast, dass hier gegen das Wirtschaftlichkeitsgebot verstoßen wird, solltest du das schriftlich beim Vermieter beanstanden.
  3. 3.Aufschlüsselung: Fordere eine detaillierte Aufschlüsselung der Hausmeisterkosten an. Aus dieser muss hervorgehen, welche Tätigkeiten der Hausmeister in welchem Umfang durchgeführt hat. Achte darauf, ob die Stundenanzahl realistisch ist.
  4. 4.Pauschale vs. Einzelabrechnung: Wird eine Pauschale abgerechnet, oder werden die Kosten anhand der tatsächlich geleisteten Stunden berechnet? Eine Pauschale ist zwar einfacher für den Vermieter, kann aber auch zu Ungerechtigkeiten führen, wenn der Hausmeister beispielsweise wenig zu tun hat. Eine Einzelabrechnung ist transparenter, aber auch aufwendiger.
  5. 5.Doppelte Abrechnung: Achte darauf, dass bestimmte Tätigkeiten nicht doppelt abgerechnet werden. Beispielsweise darf die Treppenhausreinigung nicht sowohl vom Hausmeister als auch von einer externen Reinigungsfirma in Rechnung gestellt werden.
BGH-Urteil Vlll ZR 198/09: Der Bundesgerichtshof hat entschieden, dass der Vermieter verpflichtet ist, die Hausmeisterkosten in der Nebenkostenabrechnung so aufzuschlüsseln, dass der Mieter die Möglichkeit hat, die Angemessenheit der Kosten zu überprüfen. Eine pauschale Angabe der Hausmeisterkosten ohne weitere Erläuterung ist demnach nicht ausreichend.

Was tun, wenn die Kosten zu hoch sind?

Wenn du nach der Prüfung der Hausmeisterkosten den Eindruck hast, dass diese zu hoch sind oder nicht gerechtfertigt sind, solltest du folgende Schritte unternehmen:

  1. 1.Beanstandung: Lege schriftlich Widerspruch gegen die Nebenkostenabrechnung ein. Gib dabei genau an, welche Kostenpunkte du beanstandest und warum. Setze dem Vermieter eine Frist zur Stellungnahme.
  2. 2.Belegeinsicht: Fordere Einsicht in die Belege an, die die Hausmeisterkosten belegen. Dazu gehören der Arbeitsvertrag des Hausmeisters, Rechnungen für Materialeinkäufe und Stundenzettel.
  3. 3.Mieterverein oder Anwalt: Wenn der Vermieter sich weigert, die Kosten zu korrigieren, oder du dir unsicher bist, wie du vorgehen sollst, wende dich an einen Mieterverein oder einen Anwalt für Mietrecht. Diese können dich beraten und dir helfen, deine Rechte durchzusetzen.
  4. 4.Mietminderung: Wenn die Mängel, die der Hausmeister eigentlich beseitigen sollte, nicht behoben werden, kann das unter Umständen auch zu einer Mietminderung berechtigen. Sprich dich hierzu am besten mit einem Experten ab.

Kosten senken: Deine Möglichkeiten

Auch wenn du nicht direkt Einfluss auf die Höhe des Hausmeisterlohns hast, gibt es ein paar Möglichkeiten, wie du indirekt dazu beitragen kannst, die Kosten zu senken:

  • Aktive Mitarbeit: Sprich dich mit deinen Nachbarn ab und übernehmt kleinere Aufgaben selbst, wie zum Beispiel das Rausstellen der Mülltonnen oder das Kehren des Gehwegs. Wenn sich mehrere Mieter beteiligen, kann der Vermieter möglicherweise den Umfang der Hausmeistertätigkeiten reduzieren und somit Kosten einsparen.
  • Sinnvolle Aufgabenverteilung: Schlage dem Vermieter vor, bestimmte Aufgaben anders zu verteilen. Vielleicht kann eine externe Firma bestimmte Arbeiten günstiger erledigen als der Hausmeister.
  • Energiesparen: Achte darauf, dass die Heizung richtig eingestellt ist und keine unnötige Energie verschwendet wird. Auch das spart langfristig Kosten, die sich in der Nebenkostenabrechnung bemerkbar machen.

Fazit

Die Hausmeisterkosten in der Nebenkostenabrechnung sind oft ein komplexes Thema. Wichtig ist, dass du dich nicht scheust, die Kosten zu hinterfragen und deine Rechte als Mieter zu kennen. Nur so kannst du sicherstellen, dass du nicht zu viel bezahlst und eine faire Abrechnung erhältst. Mit den Tipps aus diesem Artikel bist du gut gerüstet, um deine Nebenkostenabrechnung kritisch zu prüfen und dich gegebenenfalls zu wehren. Viel Erfolg!

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